Fibonacci-Zahlen, goldener Schnitt und Natur

Fibonacci-Folge 1, 1, 2, 3, 5, 8 ,13, 21, 34, 55, 89, 144, 233, ...

Entstehungsgeschichte

Die Formel für die Fibonacci-Folge lautet:

Fn+2  = Fn+1  +  F  mit F1 = 1 und F2 = 1

1 + 1 = 2,  1 + 2 = 3,  2 + 3 = 5,  3 + 5 = 8, ...

Die Quotienten zweier aufeinanderfolgender Fibonacci-Zahlen:

fibo-quotienten

Die Quotienten zweier aufeinanderfolgender Fibonacci-Zahlen nähern sich immer mehr der goldenen Schnittzahl σ ≈ 0,61803 an. Die Kehrwerte  nähern sich der goldenen Schnittzahl τ ≈ 1,61803 (s. goldener Schnitt – Eigenschaften).

Bei 5/8 beträgt die Abweichung von σ ungefähr 1%, bei 8/13 ungefähr 0,4% und bei 13/21 nur ungefähr 0,2%, ein Unterschied, der in Zeichnungen schon nicht mehr erkennbar ist.

Die Fibonacci-Zahlen spielen damit in Verbindung mit dem goldenen Schnitt eine bedeutende Rolle.

Ineinander geschachtelte Quadrate, mit Fibonacci-Zahlen als Seitenlängen, die ein goldenes Rechteck immer besser annähern:

gold-rechteck

Die Summenformel

F1 + F2 + F3 + … + Fn  =  Fn+2 – 1

Begründung:

Fn+2 = Fn + Fn+1  oder  Fn = – Fn+1 + Fn+2

                                   F1 = – F2 + F3
                                   F
2 = – F3 + F4 
                                   F
3 = – F4 + F3
                                  
                                   F
n = – Fn+1 + Fn+2
                              ––––––––––––––

Addition:  F1 + F2 + F3 + … + Fn = – F2 + F3 – F3 + F4 – F4 + F3 – Fn+1 + Fn+2
               F1 + F2 + F3 + … + Fn = – F2 + Fn+2 = Fn+2 – 1

Größter gemeinsamer Teiler von Fn und Fn+1 ist 1,  ggt(Fn, Fn+1) = 1,
d.h. zwei aufeinander folgende Fibonacci-Zahlen sind teilerfremd.

Begründung mit Hilfe der vollständigen Induktion:

Induktionsanfang:             ggT( F1, F2) = 1
Induktionsschritt: Falls ggT(F
n, Fn+1) = 1 gilt, ist zu zeigen,
                      dass auch ggT(F
n+1, Fn+2) = 1 gilt.
ggT(F
n+1, Fn+2) = ggT(Fn+1, Fn + Fn+1) = ggT(Fn+1, Fn) = 1, da
                  ggT(m,n + m) = ggT(m,n) für alle m,n
ℕ.

Die Fibonacci-Zahlen spielen eine Bedeutung in der Natur

Der Pinienzapfen

Pinienzapfen  gs-zapfen

Die Anzahl der Samenschuppen von Pinienzapfen auf linksdrehenden und rechtsdrehenden Spiralbahnen, die das Wachstum kennzeichnen, sind aufeinanderfolgende Fibonacci-Zahlen, hier 8 und 5.

Die spiralförmige Anordnung der Sonnenblumenkerne führt zu Fibonacci-Zahlen.

Die Anzahl der linksdrehenden Bögen von Samenkapseln im Vergleich zu den rechtsdrehenden Bögen steht hier wie in den meisten Fällen im Verhältnis 55 zu 34. Es kann aber auch das umgekehrte Verhältnis sein.

Sonnenblumenkerne

Bei sehr großen Sonnenblumen können die Bögen auch im Verhältnis 89 zu 55 oder sogar 144 zu 89 stehen.

Die spiralförmige Anordnung findet man bei den Samenständen vieler Pflanzen und hängt mit dem goldenen Winkel von 137,5° der Samenanordnung zusammen.

Spirale aus schwarzen Viertelkreisen in ineinander geschachtelten Quadraten mit Fibonacci-Zahlen als Seitenlängen:

goldene Spirale

Die rote Kurve ist die goldene Spirale, eine spezielle logarithmische Spirale in Polarkoordinaten:

r(φ) = exp(k٠φ)  mit  k = 4٠ln(τ) / (2π) ≈ 0,3064  und  τ ≈ 1,61803 (goldene Schnittzahl)

Spiralförmige Anordnungen findet man auch bei Wirbelstürmen, Galaxien, Schneckengehäusen, Gehäusen von Ammoniten,

 

Fibonacci-Zahlen als Anzahl von Blütenblättern bei einer Reihe von Blumen.

Haselwurtz

 

 

 

Die Haselwurtz hat 3 Blütenblätter.

 

 

 

Wiesenglockenblume

 

 

 Die Wiesenglockenblume hat 5 Blütenblätter.

 

 

Clematis

 

  

Die Clematis hat 8 Blütenblätter.

 

 

Arnika

 

  

Die Arnika hat 13 Blütenblätter.

 

  

Margerite

  

 

Diese Margerite hat 21 Blütenblätter, es gibt aber auch Margeriten mit 34 Blütenblättern.

 

 

 

Gänseblümchen

  

  

Dieses Gänseblümchen hat 34 Blütenblätter, es gibt aber auch Gänseblümchen mit 21, 55 oder 89 Blütenblättern.

 

 

Gerbera

  

  

Diese Gerbera hat 55 äußere Blütenblätter.

 

 

Löwenzahn

 

  

Dieser Löwenzahn hat 144 Blütenblätter.

 

 

Die Anzahl der Blütenblätter hat in den Fibonacci-Zahlen den wahrscheinlichsten Wert, mit statistischen Abweichungen.

Die Fibonacci-Zahlen spielen in der Natur eine besondere Rolle. Siehe auch: Goldener Schnitt in der Natur


Zurück
Zurück zur Startseite